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Vietnam für Einsteiger!

Über kaum ein Land habe ich soviel Widersprüchliches gehört, wie über Vietnam. Die einen sind fasziniert und haben sich in Land und Leute verliebt, die anderen finden den sehr langgezogenen, südostasiatischen Küstenstaat zu dreckig, zu laut zu schroff und zu heiß. Ich jedenfalls habe lange davon geträumt durch Vietnam zu reisen, mir endlich den Wunsch erfüllt und mir mein eigenes Bild gemacht. Was soll ich sagen, ich gehöre definitiv zur ersten Kategorie – ich fand‘s einfach toll! Hier möchte ich dich teilhaben lassen an meinen ersten Eindrücken und ein paar grundlegende Tipps geben, wenn du zum ersten Mal und auf eigene Faust, nach Vietnam reisen möchtest. Außerdem, wie immer, auch gerne dazu ermutigen, einfach mal alleine loszuziehen, das geht nämlich ganz hervorragend in Vietnam! Natürlich sind in Vietnam, wie in ganz Südostasien, viele Backpacker in den zwanzigern unterwegs. Dennoch steckt doch auch in uns über 40-gern ein Entdecker-Gen, ein bisschen Abenteuerlust und ein wenig mutige Neugierde, um in andere Länder aufzubrechen. Hier findest du die ersten Fakten über das Land, das die Fähigkeit hat zu verzaubern, bei mir jedenfalls hat es geklappt:

Lage und Größe: Vietnam befindet sich in Südostasien und erstreckt sich mit einer Fläche von ca. 330000 km² vom Delta des Roten Flusses im Norden zum Mekong Delta im Süden. Es grenzt an China, Laos und Kambodscha. Es ist ein Land mit vielfältigen Landschaften und zahllosen Naturschönheiten.

Anreise: Alle großen Fluggesellschaften fliegen mit einem Zwischenstopp nach Hanoi oder Ho Chi Minh. Ich habe einen Gabelflug gebucht und bin von München mit Emirates über Dubai nach Hanoi geflogen und von Hoh Chi Minh über Dubai zurück nach München. Das Ganze hat knapp 900 € gekostet, zur Hochsaison über Weihnachten und Silvester. Egal für welche Fluggesellschaft du dich entscheidest, in jedem Fall würde ich einen Gabelflug empfehlen, denn das Land ist einfach so langgestreckt, dass es eigentlich nur Sinn macht, von Norden nach Süden oder eben umgekehrt zu reisen.

Visum: Eine visumfreie Einreise in Vietnam ist für deutsche Staatsangehörige bis zum 30. Juni 2021 möglich. Der Aufenthalt darf dann aber nicht länger als 15 Tage dauern. Solltest du länger als 15 Tage durch Vietnam reisen (was ich dringend empfehle) benötigst du ein Visum. Hier solltest du dir vorher klar werden, ob du NUR in Vietnam reist oder eventuell vorhast, ins benachbarte Kambodscha zu reisen. Das macht nämlich einen Unterschied, ob du ein Visum benötigst für eine einmalige Einreise oder für eine mehrfache Einreise. Ich habe mein Visum für eine einmalige Einreise für 30 Tage online unter: https://evisa.xuatnhapcanh.gov.vn/web/guest/trang-chu-ttdt beantragt. Das kostet 25 € und hat problemlos geklappt. Innerhalb von 3 Werktagen hatte ich mein Online Visum zu Ausdrucken in meinem Postfach und es konnte losgehen.

Impfungen: Hier empfehle ich dringend das Tropeninstitut oder einen Arzt zu konsultieren. In München ist das sehr leicht, ich bin einfach in die offene Sprechstunde der Reise und Impfberatung des Tropeninstituts gegangen. http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Abteilung-fuer-Infektions-und-Tropenmedizin/de/30_Reise_impfberatung/index.html

Dort wurde ich beraten und habe die benötigten Impfungen erhalten. Die Kosten habe ich bei meiner Krankenkasse eingereicht und die hat anstandslos bezahlt, fair finde ich! Bezahlt glaube ich nicht jede Kasse, aber fragen kostet nix!

Sprache und Schrift: Vietnamesisch. Im Klartext: Man versteht kein Wort und kann auch nichts lesen. Leider sprechen Vietnamesen nicht immer Englisch und auch Französisch hilft nicht weiter. Außer „Allo Madame, Madame…“ kommt nicht viel rum bei der Kommunikation. Ein Glück, dass es den Google Übersetzer gibt! Wenn gar nichts mehr geht, wird das Handy gezückt und man wird aufgefordert englisch rein zusprechen und so wird dann auch geantwortet.

Essen: Super lecker! Wer schon mal in einem vietnamesischen Restaurant in Deutschland war hat sicher eine Vorstellung. Nur im Land selbst ist es, für meinen Geschmack, nochmal besser. Ich gehöre zu den Menschen die Koriander absolut nicht leiden können. Wenn nur ein Blättchen auf dem Essen liegt, ist es für mich ungenießbar. Ich weiß, für einige Leser hier vielleicht nicht vorstellbar, aber mir schmeckt dieses Gewürz einfach nicht! Daher war eine meiner wichtigsten Reisevorbereitungen, mir vom Koch des vietnamesischen Lokals meines Vertrauens, diesen Satz aufschreiben zu lassen: „Bitte ohne Koriander“, auf vietnamesisch natürlich. Und was soll ich sagen, es hat wunderbar geklappt. Bei jeder Essensbestellung habe ich das Foto mit diesem handschriftlich geschrieben Satz gezeigt. Zugegeben, manchmal hat es für etwas Verwunderung gesorgt, aber ich hatte wirklich kein einziges Mal dieses Gewürz in meinem Essen und darauf kommt‘s doch an!

Solltest du dieses Foto benötigen erlaube ich dir ausdrücklich es zu kopieren und zu benutzen. Wir Korianderverächter müssen doch zusammenhalten!

“Bitte ohne Koriander” oben für Nordvietnam unten für Südvietnam

Währung: In Vietnam zahlt man mit Dong (VDN). 1 Euro entspricht 25.592 Dong. So großes Geld führt mich immer wieder zur totalen Verwirrung. Als ich einmal keinen Bankomat fand, wurde mir im Tourist Office angeboten, ich könne bei Ihnen mit meiner Kreditkarte Geld abheben. Ich erklärte im Brustton der Überzeugung, 100.000 VDN (Dong) würden mir vorerst reichen und auch auf Nachfrage wollte ich auf keinen Fall mehr Geld abheben. Naja, das waren knapp 4 EUR und auch wenn Vietnam wirklich günstig ist, mit 4 EUR kommt auch hier nicht sehr weit. Von den Gebühren die diese Auszahlung sicher sogar überstiegen ganz zu schweigen.

Grundsätzlich ist es in Vietnam möglich, in allen größeren Orten mit der Kreditkarte am Automat abzuheben. Man sollte aber immer etwas Bares in der Tasche haben. Euros bringen gar nichts, wenn man Geld wechseln möchte, dann sollten es schon US Dollar sein. Die können in Notsituationen wirklich weiterhelfen.

Preisniveau: Vietnam ist sogar für Südostasien ein wirklich günstiges Reiseland. So kosten z.B. Frühlingsrollen, die es in jeglichen Variationen gibt, zwischen 1 und 3 EUR, Gebratener Reise oder Nudeln 2-3 EUR und ein gutes grünes Saigon Bier (mein vietnamesisches Lieblingsbier) ca. 1 EUR. Auch Transportkosten sind sehr günstig, wobei hier natürlich der Linienbus wesentlich günstiger ist als der Zug oder ein privates Taxi.

Klima und Reisezeit: Wie bereits erwähnt war ich Dezember und Januar in Vietnam und bin von Hanoi im Norden nach Ho Chi Minh in den Süden gereist. An sich war das eine gute Reisezeit, dennoch muss einem bei Vietnam klar sein, man reist durch drei Klimazonen und hat damit auch unterschiedliches Wetter. Im Dezember ist es in Nordvietnam trocken bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad. Mir kam es wärmer vor und ich fand dieses Wetter perfekt. In Zentralvietnam hat es Tag und Nacht geregnet. Es war nicht kalt, meist sogar über 20 Grad, aber eben Dauerregen und mein Regencape war mein steter Begleiter. In Südvietnam herrscht im Dezember und Januar trockenes, heißes Wetter und die Sonne strahlt den ganzen Tag, bis sie bereits zwischen 17:30 und 18 Uhr untergeht.

Gesellschaft: Durch Vietnam zu reisen ist manchmal wie ein Frontalangriff auf die Sinne. Zu ungewohnt die Geräuschkulisse, die ewig knatternden Mopeds, die teils ruppige Sprache, die intensiven Gerüche auf Märkten, das Essen. Kurzum: Es ist alles komplett anders als bei uns. Und obwohl sich heute die große Mehrheit der Vietnamesen zu keinem Glauben bekennt und über 80% der Bevölkerung angibt Atheisten zu sein, wurde das spirituelle Leben der Vietnamesen maßgeblich von vier großen Religionen geprägt: dem Buddhismus, dem Konfuzianismus, dem Taoismus sowie dem Christentum. Die Lebenseinstellung der Vietnamesen empfinde ich als absolut liberal und tolerant, auch Fremden gegenüber. Was heißt bei der Kleidung gibt es keine Vorschriften: Shorts, kurze Röcke und Träger-Tops sind kein Problem.

Sicherheit: Wie eigentlich die meisten asiatischen Länder ist Vietnam ein sicheres Land, in dem es keine besonderen Sicherheitsprobleme gibt. Mit einem Mindestmaß an Vorsicht ist man sicherlich gut beraten, ich jedenfalls habe mich jederzeit und in jeder Hinsicht sicher gefühlt. Für weitere Infos lohnt sich auch immer ein Blick auf die Seite des Auswärtigen Amts.

Wenn du nun Lust bekommen hast, mehr über das faszinierende Vietnam zu erfahren lade ich die herzlich ein auch die weiteren Beiträge hier zu lesen.

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