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Bahia Drake, ein verstecktes Idyll in Costa Rica

Alle dir hier schon ein bisschen geschmökert haben, wissen – wir lieben abgelegene Orte. Und es gibt diese Fleckchen, die vom Massentourismus verschont sind, etwas abgelegen und versteckt auf der Landkarte und die Anreise oft nicht ganz einfach. Wie sagt man aber so schön? Die schwierigsten Wege führen zu den schönsten Zielen und eines davon ist sicherlich Bahia Drake auf der Osa Halbinsel im Südwesten von Costa Rica.

Hier erfährst du, weshalb Bahia Drake definitiv eine Reise wert ist, wie du dorthin kommst und was dich dort erwartet.

Was ist Drake Bay:

Bahia Drake ist ein verschlafenes Nest an der Pazifikküste und ein Paradies für Naturliebhaber und Abenteurer. Es ist umgeben von dichtem Regenwald in dem es alle möglichen Arten von Vögeln, Affen und sonstigem Getier gibt aber auch unberührte Strände, die zum Verweilen einladen. Viele kommen nach Bahia Drake, weil es der perfekte Ausgangspunkt für Erkundungen im berühmten Corcovado-Nationalpark ist. Und obwohl wir gar nicht im Nationalpark waren, war der Ort und die Umgebung eines unserer Reisehighlights in Costa Rica.

Anreise nach Drake Bay: Land, Wasser oder Luft?

Bahia Drake mag abgelegen sein, dennoch führen mehrere Wege ins kleine Paradies. Wir sind übers Wasser angereist und durch die Luft wieder abgereist. Aber von vorne:

Wir sind von Uvita mit dem Bus nach Sierpe gefahren und haben von dort das Boot nach Bahia Drake genommen. Die Boote in Sierpe fahren zwei Mal täglich, um 11:30 und um 16 Uhr und wenn man etwa eine halbe Stunde vorher da ist, bekommt man auch einen Platz auf der Fähre.

Das Abenteuer ging in Sierpe dann gleich richtig los, denn als wir auf unser Boot warteten, haben wir zunächst mal das Schild „Cocodrilos – no nadar no alimentar“ belächelt, was so viel heißt wie „Krokodile – nicht schwimmen und nicht füttern“. Das Lächeln ist uns 3 Meter weiter, mitten an der Bootsanlegestelle eingefroren, als wir das etwa 5 Meter lange Krokodil, ganz gemächlich zwischen den Booten treiben sahen. Notiz an uns, besser keine Füße oder Hände aus dem Boot hängen lassen und alle Körperteile schön zusammenhalten. Und wenn man das beherzigt, dann wird die Bootsfahrt selbst zu einem wunderbaren Erlebnis. Vom Dorf Sierpe aus, fährt man zunächst auf dem gleichnamigen Fluss und gleitet durch Mangrovenwälder, wo wir nach weiteren Krokodilen, Affen und einer Vielzahl exotischer Vögel Ausschau halten. Der Fluss endet dann im Pazifik, und der Blick auf die weite Küste von Bahia Drake wird frei. Unser Boot legt direkt an einem der malerischen Strände von Bahia Drake an und wir sind in der Abgeschiedenheit angekommen.

Unterkunft in Bahia Drake

Dass unsere erste Nacht in Drake noch abgeschiedener wird, wollten wir eigentlich gar nicht, aber wer reist, kann auch manchmal unerwartetes erleben…  Wir wurden mit ein paar anderen Ankömmlingen vom Strand abgeholt und sollten in unsere Unterkunft gebracht werden. Alle anderen sind nur ein paar 100 Meter mitgenommen worden und konnten dann schon wieder an ihrer Unterkunft aussteigen. Für uns jedoch wurde am Supermarkt angehalten und gesagt, wir sollten uns was zu essen und zu trinken kaufen, denn da wo wir nun hinfahren, gibt es nichts. Für uns eigentlich kein Grund zur Aufregung, aber beworben war die Unterkunft eigentlich anders. Abgeschieden, ja. Im Dschungel, ja. Aber es sollte dort zumindest irgendeine Art der Verpflegung geben, denn wir wollten dort drei Nächte bleiben… Ich versuchte tapfer mit meinem Anfänger Spanisch zu diskutieren und nachzufragen, aber ohne Erfolg. Nun denn, dann kaufen wir halt ein bisschen Obst, Nudeln, Gemüse und Bier und schauen, was uns da erwarten mag… Naja, nach weiteren 30 Minuten Autofahrt durch recht unwegsames Gelände sind wir also im Nirgendwo angekommen und haben das Beste aus der Situation gemacht, das können wir nämlich… Wir haben gekocht und in unserer Cabana mitten im Dschungel gechillt, sind aber am nächsten Morgen abgereist und haben uns ein Zimmer im Ort genommen, von wo alle Touren losgehen, und von wo man fußläufig alles gut erreichen kann, Drake an sich ist schon verschlafen, wild und einsam, da muss es unserer Meinung nach nicht noch weiter in die Wildnis gehen.

Wanderung von Bahia Drake zum Strand Josecito

Ich glaube, es ist nicht übertrieben zu sagen, dass diese Wanderung von Bahia Drake zum Playa Josecito, immer am Meer entlang, eines der schönsten Erlebnisse in Costa Rica war und wir haben viele tolle Dinge erlebt! Die Wanderung ist lang, etwa 10 km einfach und den Weg muss man auch wieder zurück und wird als schwierig eingestuft, sie kostet nichts, aber sie gibt so viel! Viel Aussicht auf malerische Strände, viele Einblicke in die exotische Tierwelt und viel Gefühl durch unberührte Wildnis zu streifen. 

Los geht’s am Strand von Bahia Drake, wo der weiße Sand und das sanfte Rauschen des Pazifiks einen perfekten Einstieg bieten. Von hier aus führt der Pfad entlang der Küste, vorbei an einsamen Buchten mit mächtigen Felsen, weißem Sand und Palmen. Hier kann man schon die ersten wilden Tiere entdecken – vielleicht einen Greifvogel, der hoch oben über den Wellen kreist, oder Krabben, die sich flink über den Sand bewegen.

Der Weg schlängelt sich immer tiefer in den Dschungel hinein und die dichte Vegetation immer am Meer entlang lässt spüren, wir sind in der Wildnis. Wir sehen sogar Papageien und Tukane, deren Federn bunt aus den Baumwipfeln leuchten.

Ich habe mir gewünscht, Affen hautnah zu erleben und nicht nur die lauten Rufe der Brüllaffen zu hören und dann irgendwo hoch oben die Umrisse eines der Brüller zu erahnen. Ich weiß nicht, woher das Zitat stammt: “Achte auf deine Wünsche, denn sie könnten in Erfüllung gehen”. Aber ja, was soll ich schreiben, wir haben eine ganze Bande frecher, halbstarker Kapuzineraffen, fast etwas zu nah erlebt. Sicherlich wollten sie etwas zu futtern haben, sie haben uns fast umzingelt und kurz ist uns beiden etwas mulmig geworden, aber letztendlich ging alles gut und die verrückte Affenbande konnte uns den Spaß und die unvergesslichen Eindrücke nicht nehmen. Denn die Wanderung entlang der Pazifikküste ist viel mehr als nur eine sportliche Herausforderung – sie ist ein intensives, wildes und unvergessliches und  Naturerlebnis. 

Abreise über Luft

Wie anfangs schon erwähnt sind wir mit dem Flugzeug abgereist und von Drake nach San José und von dort wieder nach Deutschland geflogen. Wie alles in und um Bahia Drake war auch die Abreise ein Erlebnis. Am kleinsten Flughafen, den ich je gesehen habe, sind wir in das kleinste Flugzeug gestiegen, mit dem ich je geflogen bin. Eine Maschine für 12 Personen hat uns sicher nach San José gebracht und auf dem Flug traumhafte Ausblicke auf den Regenwald und die Landschaft geboten. Damit das alles auch ganz sicher funktioniert und das Flugzeug nicht überladen wird, ist ganz klar, nicht nur das Gepäck wird gewogen, man muss gleich selber mit auf die Waage, die ehrlich und unverblümt allen Umstehenden zeigt, ob es doch zu viele Empanadas oder Patacones auf der Reise durch Costa Rica waren.

Fazit

Bahia Drake ist viel mehr als nur ein abgelegener Ort an der Pazifikküste. Hier kannst  du in die Wildnis eintauchen, egal ob du eine geführte Tour im Corcovado-Nationalpark wählst oder dich für die kostenfreie Küstenwanderung entscheidest. Es gilt als eines der artenreichsten Gebiete der Welt und wir haben mit eigenen Augen und ohne Guide eine große Vielfalt an Tieren beobachten können – darunter Tukane, rote Aras, Faultiere und nicht zu vergessen die Kapuzineraffen-Bande. Kurz: Eindrücke aus einer anderen Welt, die wir nicht vergessen werden. 

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