Nur knapp 3 Stunden Autofahrt von Panama City befindet sich ein kleines karibisches Paradies namens San Blas. Kein Massentourismus, keine ausgetretenen Backpacker-Spuren und nur eine holprige Anreise mit Auto und Boot, sind genau die Gründe, weshalb wir unbedingt dorthin wollten. Und was soll ich sagen, wir wurden nicht enttäuscht. Aber von vorne, was ist also San Blas, wie kommt man dorthin und warum ist dieser Ort definitiv eines unserer Reise-Highlights?
San Blas ist ein Inselarchipel vor der Küste Panamas und besteht aus 365 Inseln, wovon nur 50 überhaupt bewohnt sind. Die Einwohner dort heißen Guna Yalas und sind geflüchtete aus den Bergen oder aus Kolumbien, die sich auf den Inseln vor vielen Jahren eine neue Heimat geschaffen haben. Die indigenen Gunas verwalten den Tourismus auf den San Blas Inseln selbst, was ihnen ermöglicht, ihre Kultur und Traditionen zu schützen und die Inseln nur einer angemessenen, kleinen Anzahl an Individualtouristen zugänglich zu machen, um damit ihr Leben zu finanzieren.
Anfahrt nach San Blas:
Unsere Reise beginnt morgens um 5:30 in Panama City. Wir werden direkt in unserer Unterkunft abgeholt und fahren erstmal eine gute Stunde auf normalen Landstraßen, bevor wir die letzte Hälfte der Strecke zur Bootsanlegestelle durch dichten Dschungel und eher abenteuerliches Gelände gefahren sind, das weder was für ganz schwache Nerven noch für schwache Bandscheiben ist. Kurz vor dem Hafen gibt es sowas Ähnliches wie eine Grenzkontrolle, denn da die Guna Yalas ihre Inseln selbst verwalten, wollen sie natürlich auch wissen, wer sie besucht. Am Wasser angekommen warten schon verschiedene kleine Holzboote, die die Besucher auf die kleinen Inseln verteilen und nach weiteren 30 Minuten auf dem Boot erreichen wir unser kleines Paradies, in dem wir die nächsten beiden Tage, schwimmen, schnorcheln, die Seele baumeln lassen und ganz viel über das authentische, indigene Leben der Guna-Indianer erfahren.
Unser Inselparadies Nubesidup im San Blas Archipel:
Unsere Hütte oder besser Cabana befindet sich auf einer Mini-Insel, die gerade mal einen Durchmesser von 50 x 50 Meter hat und ganz leicht in weniger als 3 Minuten zu Fuß umrundet werden kann. Kein anderer Tourist ist neben uns auf der Insel, so teilen wir uns das kleine Paradies mit der Familie von Josua, die uns herzlich aufnimmt, bekocht und uns mit auf Ausflüge zu anderen Inseln und Schnorchelspots nimmt.
Es ging ganz schnell und unser Insel-Modus war aktiviert. Ein wunderbares Gefühl, nur das Wesentliche und Einfache zu spüren. Kein Strom, kein Handynetz und keine Musik – nur das Rauschen der Wellen, das sanfte Wiegen der Palmen im Wind, Pelikane auf Fischjagd und die Füße im weißen Sand.
Essen und Schlafen auf Nubesidup – unserer Insel in San Blas
Man schläft in einfachsten Cabanas aus Bambus, Stroh und Palmwedeln, die Hütte hat keinen extra Boden, sondern steht einfach auf dem Sand der Insel. In der Hütte befinden sich nur Betten mit sauberen Leintüchern, alles ist sehr auf das Wesentliche reduziert und wir finden gerade deshalb eine Reise wert.
Auch das Essen ist einfach und besteht meist aus viel Reis, Bohnen und Maniok, aber natürlich auch Fisch. Vor der Essenszeit konnten wir beobachten, wie die beiden größeren Söhne mit ihrem Boot vor der Insel herumschippern, um für das Abendessen zu sorgen. Fangfrischer geht es nicht und uns hat’s geschmeckt.
Kleiner Tipp: Wer sicher gehen möchte, dass er satt wird oder auch mal was anderes als Wasser trinken möchte, sollte sich eine Kühltasche mit Getränken und Obst oder anderen Leckereien mitbringen, denn das kann man im Insel-Paradies natürlich nicht kaufen.
Ausflüge im San Blas Archipel:
Der älteste Sohn unserer Insel-Familie machte eine kleine Bootstour mit uns, die uns zu einem natürlichen Swimming Pool (Piscina Natural) mitten im karibischen Meer führte, wo wir ganz für uns alleine im kristallklaren Wasser baden und das karibische Flair genießen konnten. Danach fuhren wir zur Isla Perro, wo es ein versunkenes Schiff (Barco Hundido) gibt, um das man ganz wunderbar schnorcheln kann. Auch diese Insel ist klein und karibisch, aber schon mit wesentlich mehr Besuchern und ein paar mehr Cabanas zum Übernachten, wer die Einsamkeit nicht ganz so sehr liebt wie Michi und ich, ist also vielleicht hier besser aufgehoben.
Wir aber waren einfach nur happy auf unserer Insel, auch wenn es da nicht viel mehr zu tun gab, als aufs glasklare Wasser zu schauen, den Sand unter den Füssen zu spüren, die Pelikane zu beobachten, sich ab und zu im Meer zu erfrischen und zu schaukeln.
Die Nacht hatte nochmal eine ganz besondere Magie, denn kein künstliches Licht erhellt den Sternenhimmel, keine Motoren- oder Maschinengeräusche übertönen das Rauschen des Meeres.
Abreise aus San Blas:
Nach einer Nacht und zwei Tagen auf unserem Inselparadies Nubesidup hieß auch schon wieder Abschied nehmen. Zurück ging es genau so wie hin, mit dem Boot zum Mini-Hafen und weiter mit dem Auto über die holprigen, abgelegenen Pfade. Mitten im Wald wurden wir wieder genauestens kontrolliert, mussten sogar aussteigen und jeder Winkel des Autos und unserer Taschen wurde inspiziert. Es ist wohl eine beliebte Route von Kolumbien über das Meer, um Drogen zu schmuggeln. Ich muss jetzt nicht dazu sagen, dass sie bei uns natürlich nichts gefunden haben und wir dann auch bald weiterfahren konnten.
Buchung & Kontakt
Es gibt natürlich nicht nur diese Möglichkeit, auf das San Blas Inselarchipel zu reisen, wenn es auch für uns genau die richtige war und wir es uns nicht schöner hätten vorstellen können. Der Fortschritt macht auch vor den abgelegensten Ecken keinen Halt und mittlerweile bieten einige Unterkünfte und Inselfamilien ihre Cabanas auch auf www.booking.com an. Wenn du dich also inspirieren lassen möchtest, wirf doch einfach einen kurzen Blick rein. Wenn du aber ebenso wie wir die Einfachheit konzentriert auf das Wesentliche erleben möchtest, dann kannst du Josua per What’s App unter +507 6954 9924 kontaktieren und auf spanisch anfragen, ob du eine unvergessliche Nacht auf seiner Insel verbringen kannst. Er wird alles für dich organisieren und das Geld kommt direkt da an, wo es verdient wird.
Fazit:
Der Aufenthalt auf der San Blas Insel war ein absolutes Highlight auf unserer Reise durch Panama und Costa Rica. Ganz sicher wegen des kristallklaren Wassers, des weißen Sandes unter unseren Füßen aber eben auch wegen der einzigartigen Erfahrung, zumindest ganz kurz so zu leben wie manche indigenen Völker bis heute leben. Reduziert auf das Wesentliche im Einklang mit der Natur. Ganz sicher eines der Erlebnisse, wo kein Spruch besser passt als “ Sammle Momente, nicht Dinge”, denn diese Erinnerung werden wir ein Leben lang im Herzen tragen.